Einst blühten viele mächtige Königreiche, deren Namen längst vergessen sind. Das Reich wurde von stolzen und mächtigen Königen beherrscht. Sie lebten in den größten und prunkvollsten Schlössern und Burgen. Überall gab es riesige Städte und prächtige Bauwerke. Alle Menschen lebten im Überfluss. Sie besaßen soviel Geld und Nahrung, wie sie allein in ihrem ganzen Dasein nicht aufbrauchen konnten. Statt einer Arbeit nachzugehen, spazierten sie den ganzen Tag durch ihre wundervollen Parkanlagen oder vergnügten sich beim Tanzen. Niemand musste sich mehr abmühen, denn für alles hatten ihre Vorfahren Mechaniken und kleine Maschinerien entwickelt, die ihnen das Leben zusätzlich versüßten. Auch die Wiesen erlebten ihre Hochzeiten und waren von farbenfrohen Blüten übersät. Wälder gab es hingegen kaum, denn sie nahmen den Menschen Licht und Platz.
Zu dieser Zeit fielen jedoch finstere Unholde ins Alte Reich, um die Städte zu plündern und alle Kostbarkeiten mitzunehmen. Die Könige, die schon lange keine weisen Entscheidungen mehr fällen mussten, beratschlagten zu lange ohne ein vernünftiges Ergebnis. Die Unholde wurden von keiner Streitmacht aufgehalten, und nur wenige waren im Stande, das Schwert zur Verteidigung zu erheben. Die Königreiche zerfielen und die Schlösser wurden zu Ruinen.
Ein letztes Bündnis aus allen weisen Gelehrten setzte sich zusammen und schuf mithilfe eins mächtigen Zaubers einen riesigen Wald, der die Unholde aufhielt. Der Zauber war so stark, dass alle Pflanzen innerhalb von wenigen Minuten ihre volle Höhe erreichten und sogar noch über sich hinauswuchsen. Einige Unholde wurden von lebenden Bäumen vertrieben, andere von dicken Wurzeln gefesselt. Die große Armee, die die alten Reiche vollends in Schutt und Asche legen wollte, wurde von Dornen und Gestrüpp so lange zurückgehalten, bis die Unholde aufgaben und in ihre Ländereien zurückkehrten. Für einen Gegenzauber waren die Gelehrten jedoch zu schwach und viele waren auch schon zu alt, so dass der Wald erhalten blieb. Heute nennt man das Land daher Silvanien, das Land des Waldes.